WindSUP

2 in 1: SUP & Windsurf Board - Wie gut funktioniert das Hybrid Konzept?

 

 

WindSUP - das sind Hybrid Boards die sowohl zum Stand Up Paddling als auch zum Windsurfen geeignet sind. Das Konzept klingt clever und vielversprechend, mit einem Board einen breiten Einsatzbereich abdecken. Wenn es zum SUPen zu viel Wind hat, zack, Segel montieren und man hat ein amtliches Windsurfbrett. Funktioniert das Hybrid Konzept wirklich und für wen ist es geeignet? 

 

Schon mal so viel vorne weg, die aufblasbaren WindSUP Boards haben im Windsurf Modus spürbar schlechtere Gleiteigenschaften als Hardboards. Beim Windsurfen macht sich der Materialunterschied noch deutlicher bemerkbar als beim SUPen. Die iSUPs sind daher nur für gemütliches Windsurfen bei Leichtwind und für Windsurf Anfänger geeignet. Tipp: Man sollte beim aufblasbaren WindSUP unbedingt darauf achten das man eine Mastfuß mit Kardan-Gelenk verwendet, andernfalls kann es zu Beschädigungen am Board führen. 

 

Jetzt aber zu den richtigen WindSUP Boards, den Hardboards. Unser Testkandidat ist das RRD WindSUP 11.0. Mit seiner klassischen Longboard Outline und dem hellblauen Längsstreifen Design spricht es optisch Retro Surfer an und erinnert an die guten, alten Zeiten mit Osterman Windglider, Ten Cat und Mistral Competition.

 

SUP: Das RRD WindSUP ist mit 11x30 mit 220L ein gemütlicher Allround Cruiser für PaddlerInnen bis ca. 90 kg. Für Einsteiger und Allrounder eine sehr gute Wahl. Auf dem EVA Deckpad das bis ganz vorne zum Bug reicht steht man gut und bequem. Ein Gepäcknetz gibt es jedoch nicht. Durch den eingebauten Schwertkasten und die robuste Epoxy Bauweise ist das Board zwar rund 6 Kg leichter als ein ähnlich großes Windsurfboard aus früherer Zeit. Im Vergleich zu einem modernen SUP Touringboard hat das ca. 15 kg schwere Board dann jedoch ein paar Kilo zu viel auf den Rippen. Sportlichen Paddlern fehlt es etwas an Spritzigkeit.

 

Windsurfing: Der Retro look spiegelt sich auch in den Windsurfeigenschaften wieder. Das Board ist sehr kippstabil, hat einen sehr guten Geradeauslauf und zieht ruhig seine Bahn durchs Wasser, sehr schön, endlich mal wieder entspanntes surfen wir früher. Dank des mit dem Fuß leicht zu bedienende voll versenkbaren Schwert läuft das Board auch sehr gut Höhe. Die Ausstattung ist sehr gut: Allgaier Finnenkasten, EVA Deckpad bis zum Bug, US-Box Finnenkasten, Mastfußschiene, 4 dick gepolsterte Fußschlaufen und zahlreiche Inserts zur individuellen Befestigung. Bei den Manövern geht es ebenfalls eher klassisch zu. Old School Segeltricks und elegante Freestyle Wenden wie die Heli Tack funktionieren sehr einfach und machen Spaß. Im Angleitbereich knapp unterhalb der Gleitgrenze fährt sich das Board sehr schön, deutlich angenehmer als moderne Funboards. Windböen wandelt es sofort in Vortrieb um, die Beschleunigung ist jedoch eher moderat. Wenn der Wind auf über 4Bft auffrischt und die kleinen Funboards so richtig ins Gleiten kommen hat das RRD WindSUP jedoch das Nachsehen. Es gleitet zwar leicht und ruhig, jedoch mit deutlich geringerer Geschwindigkeit als die modernen Windsurfboards. Die Serienfinne, die beim SUPen perfekt funktioniert, kommt dann ebenfalls an Ihre Grenzen und neigt zum Spin Out. Durch eine längere Finne könnte man die Fahreigenschaften sicher noch etwas optimiert werden.

 

Wir haben das Board zudem mit 2 verschiedenen Segeln getestet. Der Unterschied in der Fahrleistung des Board ist enorm. Das günstige RRD EasyRigg 6.0 qm ist ein leichtes Segel mit weicher Lattenrotation und Funktioniert bei 1-2 Bft ganz ordentlich und ist für Einsteiger und Hobbywindsurfer voll und ganz in Ordnung. Frischt der Wind jedoch auf über 3 Bft auf kommt das Rigg schnell an seine Grenzen. Geringe Druckpunktstabilität, schlechte Beschleunigung und viel Spin Out trüben den Surfspaß. Montiert man ein modernes Freeride NoCam Segel wie z.B. das North Sails e-type auf dem Board verbessern sich die Fahreigenschaften deutlich und der Einsatzbereich wird nach oben bis zu 5 Bft erweitert. 

 

Mein Resümee: Das RRD WindSUP 11.0 ist ein 2 in 1 SUP und Windsurfbrett für SportlerInnen die ein Allrounder zum Cruisen mit Paddel und Segel suchen. Für Windsurf Einsteiger und Fortgeschrittene bietet das Board im Windbereich 2-4 Bft viel Fahrspaß. Ambitionierte WindSUPer sollten nicht am Rigg sparen und sich ein hochwertiges Segel gönnen.

 

 

Anbei ein paar Detail Bilder des RRD WindSUP 11.0 sowie ein paar Action Bilder von unserem Tast auf dem Neusieder See in Österreich:

 

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